MARIO GIACOMELLI
100 Jahre
Mario Giacomelli (1925–2000) war ein bedeutender italienischer Fotograf, bekannt für seine ausdrucksstarken Schwarz-Weiss-Bilder. In den 1950er Jahren begann er mit der Fotografie und wurde für seine emotional intensiven Arbeiten berühmt, die in Form von Bildserien unter die Haut der Wirklichkeit gehen, um seine Innenwelt sichtbar zu machen. So sagt Giacomelli über seine Arbeiten: «Meine Fotos sollen nicht verstanden, sondern interpretiert werden.»
Besonders seine Serien „Scanno“ und „Io non ho mani che mi accarezzino il viso“ sind weltbekannt und zeigen seine Fähigkeit, tiefgründige menschliche Erfahrungen in kraftvolle Bilder zu übersetzen. Giacomellis Werke sind international anerkannt und in bedeutenden Museen wie zum Beispiel die MOMA New York permanent ausgestellt.
Claudio Righetti, ein leidenschaftlicher Sammler und Kenner von Mario Giacomelli, präsentiert auf der photoSCHWEIZ einen Teil seiner Sammlung. Seit seiner Jugend von Giacomellis einzigartigem Blick auf die Welt fasziniert, hatte Righetti das Privileg, den Meister bis zu dessen Tod persönlich zu kennen. Diese Ausstellung gewährt einen exklusiven Einblick in die enge Verbindung zwischen Künstler und Sammler und lässt Giacomellis Fotografien in einem neuen Licht erscheinen.
© Guido Tommasi - Portrait von Mario Giacomelli 1998
© Melchoir Imboden
MELCHIOR IMBODEN Portraits
Der Schweizer Grafikdesigner und Fotograf Melchior Imboden dokumentiert seit Anfang der 1990er Jahre nationale und internationale Grössen der Fotografie. Wie exemplarisch Robert Frank, James Nachtwey, Sabine Weiss, Elliott Erwitt, William Klein oder Peter Lindbergh. Viele der Begegnungen seien, so der preisgekrönte Stanser Künstler von Weltruf, im Kontext der photoSCHWEIZ entstanden, die er seit 20 Jahren erst als Gast, später als Freund vor und hinter den Kulissen begleitet.
Zum 20 Jahre Jubiläum der photoSCHWEIZ gibt Melchior Imboden erstmals Einblicke in sein Langzeitprojekt.
© Iris Brosch
photoPERFORMANCE
by IRIS BROSCH
Women For Peace – No Peace without Women
Inspired by ARISTOPHANES LYSTRATE
Die Idee der renommierten deutsch-französischen Künstlerin und Fotografin IRIS BROSCH ist provokativ: Frauen entziehen der Welt Liebe und Erotik, beenden so sämtliche Kriege und starten ein goldenes Zeitalter des Friedens.
Im Rahmen einer einzigartigen, mehrtägigen Fotografie-Performance will die bekannte Feministin mit Wohnsitz in Paris und New York mit über 50 Frauen unterschiedlichsten sozialen, kulturellen und religiösen Backgrounds ein kraftvolles visuelles Symbol für Frieden und Zusammenhalt kreieren.
Die Performance verbindet Fotografie, feministische Kunst und antike Mythologie. Inspiriert von der griechischen Komödie Lysistrata von Aristophanes wird die Treppe im Vestibül des Kongresshaus zur Himmelstreppe einer modernen Akropolis.
Ein Ort, an dem Frauen aktiv für den Frieden eintreten.
Und ein visuelles Manifest für eine friedlichere Welt.
Weiblich, mutig und grenzenlos.
Kraftvoll, schön und solidarisch.
In stetem Bewusstsein des Göttlichen in der Weiblichkeit.
Tableau Vivant - open public Performance
Sonntag, 09. Februar 2025, 15.00
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Ein besonderer Dank geht an DEDOTEC Schweiz GmbH für das Sponsoring der Beleuchtung und ihre Unterstützung für diese besondere Perfomance.
© Oleg Kushnir X Cindy Landolt
CINDY LANDOLT
MALE VS FEMALE GAZE IN BODY CULT
Wie prägt der Blick die Darstellung des Körpers in der Fotografie? Die Ausstellung der photoSCHWEIZ thematisiert den Gegensatz zwischen Male Gaze und Female Gaze und untersucht, wie Macht, Identität und Schönheitsideale vermittelt werden.
Ein Highlight: Fitness-Ikone Cindy Landolt steht vor der Kamera, um genau dies zu thematisieren.
Fotograf Oleg Kushnir und Künstlerin Amandine Kuhlmann zeigen ihre individuellen Kollaborationen mit Cindy zu ersten Mal an der photoSCHWEIZ.
Black Art Matters präsentiert
FEMALE THRESHOLDS
Kuratiert von Joshua Amissah
Eine Schwelle zu überschreiten bedeutet, sich in einem unbestimmten Raum aufzuhalten – weder Aufbruch noch Ankunft, sondern das Dazwischen. Es ist ein Moment, der sich zwischen Vergangenheit und Zukunft, Geschichte und Neuerfindung, Präsenz und Abwesenheit erstreckt. In dieser Intervention erkunden fünf Künstlerinnen Identität, Erinnerung und Transformation und navigieren durch die Brüche und Fluiditäten, die die Existenz Schwarzer Frauen in einer sich ständig verändernden Welt prägen.
Durch Fotografie und Skulptur entwerfen diese Künstlerinnen neue Karten der Selbstbestimmung. Fotografie wird zum Medium der Ausgrabung und Neuerfindung, in dem Sichtbares und Unsichtbares aufeinandertreffen. Nyangone Tshimangas Beyond What the Eye Can See löst die Grenzen linearer Zeit auf und zeichnet eine intime Reise zur Selbstdefinition jenseits äusserer Zuschreibungen. Binta Kopps 2BECN spielt mit der Spannung zwischen Anonymität und Sichtbarkeit, während urbane Landschaften ihre Bewohner sowohl verschlucken als auch enthüllen. Aisha Serikis Orí Inúgreift auf die Yoruba-Kosmologie zurück, um das Selbst neu zu konstruieren – gebrochen, neu zusammengesetzt und in ständiger Auseinandersetzung mit dem Schicksal. Adriane de Souzas I Am Not My Father durchbricht generationsübergreifende Zyklen und hinterfragt Männlichkeit und ihre stillen Bürden durch ein Archiv unausgesprochener Emotionen. Christin Khaukhas skulpturale Formen verdichten Fetischisierung, Macht und Verletzlichkeit in greifbare Objekte, in denen Leder, Geschichte und Körper in einem spannungsgeladenen Zusammenspiel von Begehren und Entwurzelung miteinander verflochten sind.
Diese Künstlerinnen durchqueren persönliche und kollektive Geschichten und rekonfigurieren den Blick auf Identität und deren Darstellung. Ihre Werke dokumentieren nicht nur – sie hinterfragen, unterlaufen und erweitern. FEMALE THRESHOLDS ist ein Übergang, ein Bruch, eine Rückeroberung. Die Ausstellung lädt dazu ein, die Schnittstellen von Erinnerung, Repräsentation und Zukunft zu erkunden – und regt dazu an, darüber nachzudenken, was zurückgelassen, mitgenommen oder noch geschaffen werden muss. Eine Schwelle zu überschreiten bedeutet zu beobachten, zu hinterfragen – und letztlich zu transformieren.
© Adriane de Souza
© Reto Nyffenegger
ACTION PHOTOGRAPHY
Action-Fotografie wird oft als „nicht Kunst“ angesehen, da sie häufig dokumentarische Zwecke erfüllt. Doch bei der photoSCHWEIZ glauben wir, dass jede Fotografie einen künstlerischen Wert hat. Auch Action-Fotografie kann durch ihre Dynamik und den eingefangenen Moment emotionale und ästhetische Ausdruckskraft zeigen – ein faszinierendes Beispiel für die kreative Kraft der Fotografie.
Die Action-Fotografen:
DIE SICHT DER ANDEREN
Mit Joseph «Counousse» Mülhauser
Die Ausstellung zeigt das Leben der Jenischen in der Schweiz durch die Augen von Joseph „Counousse“ Mülhauser, einem Musiker und „Kind der Landstrasse“. Mit Fotos aus seinem Alltag gibt er einen einzigartigen Einblick in die Kultur der Jenischen. Seine Bilder, aufgenommen mit dem Handy, dokumentieren seine Realität.
Im Kongresshaus Zürich wird Mülhauser nicht nur mit seinem Schwyzerörgeli präsent sein, sondern mit Familie und Freunde. Eine Installation mit den Bildern möglichst genau dargestellt nach seiner Vorstellung – ein interaktives Erlebnis, das den Dialog und das Verständnis für diese einzigartige Kultur fördert.
© Joseph “Counousse” Mülhauser
RETO ALBERTALLI
Aus dem Schatten: 10 Jahre Fotografie mit UNICEF
Der Fotograf Reto Albertalli hat über ein Jahrzehnt hinweg UNICEF Schweiz und Liechtenstein begleitet, insbesondere im Rahmen des Projekts Sternenwochen in Zusammenarbeit mit der Schweizer Familie. Seine Arbeiten dokumentieren das Leben von Kindern und Familien in Ländern wie Nepal, Südsudan, Bolivien und Madagaskar, die von Konflikten, Armut und Vertreibung betroffen sind.
Albertallis Fotografien zeigen Momente von Hoffnung und Resilienz, die Stärke der Betroffenen sowie die positive Wirkung humanitärer Hilfe durch UNICEF. Angesichts globaler Krisen wie Hunger, Krieg und Klimawandel mahnt sein Werk zur Empathie und Solidarität und lädt dazu ein, die gemeinsame Menschlichkeit zu reflektieren.
© Reto Albertalli
© Faiz Abubakr
FAIZ ABUBAKR
Médecins Sans Frontières
Ärzte ohne Grenzen Schweiz ist an der photoSCHWEIZ 2025 mit einer Ausstellung des sudanesischen Fotojournalisten Faiz Abubakr vertreten. Abubakr dokumentiert seit dem Militärputsch 2021 und dem aktuellen Bürgerkrieg die dramatische Lage im Sudan.
Seine Bilder zeigen die Resilienz der Menschen und die unermüdliche Arbeit von Ärzte ohne Grenzen, die in Konfliktgebieten wie al-Qadarif und Um Rakuba Hilfe leisten. Abubakr, der 2022 den World Press Photo Award erhielt, gibt einen eindrucksvollen Einblick in das Leid und die Stärke der sudanesischen Bevölkerung.
Eine Ausstellung, die das Schicksal der Menschen im Sudan und die Bedeutung medizinischer Hilfe in Krisenzeiten beleuchtet.
© Joshua Venturino
photoDUELL
mit Lateena Plummer
Zwei junge Fotografen treten auf und fotografieren die selbsternannte Dancehall-Queen Lateena Plummer. Mit ihrem einzigartigen Flair und ihrer selbstbewussten Art zieht sie sofort alle Blicke auf sich und wird zum Mittelpunkt des Shootings. Ihre Präsenz vor der Kamera strahlt Selbstsicherheit und Energie aus, was das Shooting zu einem besonderen Erlebnis macht. Lateena verkörpert die Haltung und das Gefühl der Dancehall-Kultur auf eine authentische Weise, was den Fotografen die Möglichkeit gibt, ihre kreativen Ideen auf eine neue Ebene zu heben.
Joshua Venturino macht zum ersten Mal ein solches Glamour-Shooting. Normalerweise nutzt er seine Fotografie als Hilfsmittel für seine Malerei.
Angela Charina kennt sich bestens mit Kameras aus, insbesondere mit Videoarbeiten – sei es dokumentarisch oder in Form von Animationen. Sie hat die Herausforderung angenommen und erfolgreich gemeistert, wodurch ihr Repertoire nun erweitert ist.
Peter Michels
Blood made the first photo book possible and slavery paid for it
Anna Atkins (1799–1871) war eine englische Botanikerin und Illustratorin, bekannt für das erste Buch, das ausschliesslich mit einem fotografischen Verfahren (Cyanotypie) illustriert wurde. Sie gilt als eine der ersten Fotografinnen, jedoch wurde ihre Biografie in der Fotogeschichte oft idealisiert. Ihre Familie verdiente durch Plantagen und Sklavenhandel, und nach der Abschaffung der Sklaverei setzte sie das System der „Schuldarbeit“ fort. Viele Fotohistoriker stilisieren Anna Atkins zu einer Ikone der Fotografie und huldigen sie als erste Fotografin der Welt. Sie war es nicht - das war Marie Antoinette Giroux (geborene Daguerre). Und m.E. dienen Susan Weil und Linda McCartney auch als weit glaubwürdigere Ikonen für Cyanotypie, den Eisenblaudruck.
In sein Projekt „Blood made the first photo book possible and slavery paid for it“ hinterfragt der Künstler die idealisierte Geschichte der Fotografie. Er stellt Anna Atkins’ Cyanotypien mit Schweineblut nach und beleuchtet die dunklen Verbindungen zwischen Fotografie, Kolonialismus und Ausbeutung. Diese provokante Arbeit fordert die moderne Fotografie- und -industrie auf, ihre historische Verantwortung anzuerkennen.
Die Installation wird auf der photoSCHWEIZ durch eine Live-Performance ergänzt, die den Besucher in die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Fotografie einbezieht. Ein starkes, interaktives Erlebnis, das zum Nachdenken anregt und die ethischen Dimensionen der Bildproduktion hinterfragt.
© Peter Michels
© Cortis & Sonderegger
Cortis & Sonderegger
Das Fotografenduo aus Zürich ist bekannt für seine faszinierenden Arbeiten rund um optische Täuschungen und die visuelle Wahrnehmung. In ihrem Projekt Goods rekonstruieren sie weltberühmte Gemälde – allerdings nicht mit traditionellen Malutensilien, sondern mit alltäglichen Objekten wie Kleidung, Batterien, Lebensmitteln und vielen weiteren Dingen, die in scheinbar zufälliger Anordnung zusammenkommen. Doch bei genauerem Hinsehen wird die wahre Kunst sichtbar.
Erleben Sie an der photoSCHWEIZ eine faszinierende Installation, die alltägliche Konsumgüter in Meisterwerke der Kunst verwandelt!Lassen Sie sich von dieser einzigartigen Mischung aus Konsumgütern und Kunst verzaubern.
© Viet Van Tran - The Dreamers
Marcel Kollen, Director - Rotterdam Photo
DIRECTORS CHOICE
In Kooperation mit einigen der renommiertesten Fotofestivals weltweit wurde unter dem Titel „Directors Choice“ eine Sonderausstellung von photoSCHWEIZ realisiert, bei der die Festivalleiter:innen ihre herausragendsten Werke kuratiert haben und an der photoSCHWEIZ im exklusiven Showcase präsentieren werden.
© Ben Moore - Orion
Ben Moore
Ben Moore, Professor für Astrophysik an der Universität Zürich, erforscht die Entstehung des Universums sowie von Sternen und Galaxien. Neben populärwissenschaftlichen Büchern und Kolumnen widmet er sich der Astrofotografie. 2023 fotografierte er in Namibia mit einem Takahashi TOA-150 Refraktor-Teleskop den Rho-Ophiuchi-Nebel, M4, Andromeda und M110. Im Januar 2025 nahm er von Davos aus Bilder der Plejaden, des Orionnebels und des Soul-Nebels auf. Ein Panorama der Milchstrasse entstand mit einer Nikon Z7 und 70-mm-Objektiv. Diese Bilder zeigt er und garantieren staunen.
Kurt Caviezel
WATCHING THE WORLD – The Encyclopedia Of The Now
Ein einzigartiges Kunst- und Fotografieprojekt, das die Welt in Echtzeit dokumentiert. Durch die Nutzung öffentlicher Netzwerkkameras erfasst das Projekt rund um die Uhr Bilder aus aller Welt und präsentiert sie simultan auf der Webseite. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz entsteht eine neue Art des Sehens und der Fotografie.
Die Kameras blicken auf öffentliche wie private Räume und spiegeln unterschiedliche kulturelle Auffassungen von Privatsphäre wider. Was die Bilder zeigen, bestimmt die Welt – und die Wahrnehmung liegt im Auge des Betrachters. Ein Projekt, das zum Nachdenken anregt.
Eine Zusammenarbeit mit die ZHAW